Meine Motivation & mein Leben (Vita)
Ich zeichne und male seit 30 Jahren
Was ist meine Motivation?
Bin ich früher einen Waldweg einfach nur gerne entlanggegangen, so sehe ich heute, wie Sonnenflecken die Borke einer Kiefer orangeviolett leuchten lassen, wie ein Blatt im Gegenlicht seine Kontur verliert oder wie Bäume je nach Sonneneinfall fast schwarz wirken. Wechsele ich die Perspektive, dann kann auch ein kaputter Plastikstuhl größer als ein Leuchtturm werden.
Oft genieße ich die Ruhe in der Natur und den Luxus längere Zeit ein Tier oder eine Landschaft beobachten und malen zu können. Ich hatte einmal das Glück, früh morgens mit Bergsteigern zum höchsten Café in Österreich in 3440m Höhe zu fahren, um dort die Wildspitze zu malen. Irgendwann hörte ich wie ein Mann sagte: „Ich habe sie lange beobachtet. Darf ich sie fotografieren? Ich habe so etwas noch nicht gesehen. Sie stehen hier Stunde um Stunde und schauen auf die Wildspitze und die umliegenden Berge. Anderen Leute kommen hier hin, staunen kurz, machen Fotos und verschwinden wieder. Sie aber schauen stundenlang und scheinen alles in sich aufzunehmen.“
Mein Wunsch, dem Betrachter/in das, was mich an einem bestimmten Motiv begeistert, näherzubringen, zwingt mich:
1. inne zu halten und mich zu fragen, was und warum mich dieser Moment fasziniert,
2. diese Wahrnehmung – und meine Begeisterung - möglichst festzuhalten, als Skizze oder als Foto und
3. durch intensives Hinschauen und Ausarbeiten die Thematik später im Atelier zu vertiefen. Das können Stunden, oft Wochen, manchmal aber auch Monate sein.
Wird z.B. ein Tierporträt bestellt, ändert sich zwar meine Herangehensweise, die Neugierde aber bleibt. Durch den Kunden erfahre ich etwas über das Tier. Mein Anliegen ist es, die besondere Individualität des Tieres im Porträt zu erfassen und durch die Gestaltung des Hintergrundes zu ergänzen. Das ist nur durch einen regen Austausch möglich, an dem ich kontroverse Ansichten sehr schätze.
Wird von einer Gemeinde oder einem Kirchenträger ein Parament gewünscht, sind oft viele Menschen mit unterschiedlichen Ansichten und Wünschen daran beteiligt. Jede Kirche und jeder Anlass sind anders und verlangen eine spezielle Herangehensweise. Es fordert mich, mich mit verschiedenen Themenbereichen auseinander zu setzen und auf Neues ein zu lassen. Diese Prozesse sind äußerst vielfältig und sehr bereichernd.
Vita: Claudia Brunke-Gregory
Seit ich 2015 den Franziskusweg von Florenz nach Rom gegangen bin, setze ich mich mit seiner Lehre, seinen Wirkstätten und dem Pilgern auseinander. Daraus ist 2017 ein Buch entstanden mit dem Titel: „Du, Gott, weißt, wie es mit mir weitergeht!“
Im Sommer 2010 machte ich die erste Malreise auf dem Fernwanderweg E5 von Konstanz nach Verona. Weitere folgten durch Deutschland, Frankreich und Italien. Diese wurden teilweise z.B. in der Zeitschrift „Palette! veröffentlicht.
Desweiteren gestalte ich Grußkarten für den Beuroner Kunstverlag.
In langjähriger Zusammenarbeit mit der Paramentenwerkstatt (Werkstatt für liturgische Textilien) schmitt-paramente/Polykarp Reuss in Köln und in Kevelaer male ich auf verschiedenen Seiden.
Dabei setze ich Aufträge für Priestergewänder, Mitren, Stolen und Grußkarten auf Seide um.
Direkte Aufträge für zahlreichen Paramente und Antependien erhalte ich von verschiedenen evangelischen und katholischen Kirchen im Raum Nordrhein-Westfalen.
Auch Privataufträge führe ich in Seidenmalerei aus, z.B. Gestalten eines Behangs für den Weltgebetstag der Frauen, einer Palla (Kelchabdeckung), Anfertigen von Raumteilern und Seidengardinen, Kleidungsstücken, Tüchern etc.
Nach dem zweiten Staatsexamen 1986 erfolgten künstlerische Aktivitäten in verschiedenen Bereichen:
Mehrere Jahre illustrierte ich für die Fachzeitschrift „musikpraxis“, Fidula Verlag.
Als Dozentin für Freies Zeichnen, Aquarellmalerei, Porträt-zeichnen und Seidenmalerei war ich mehrere Jahre beim „Aktuellen Forum“ (VHS Ahaus) engagiert.
Als Ausbildung absolvierte ich ein Studium der Fächer Kunst, Biologie und ev. Religion für das Lehramt an der Universität GH Essen.
Geboren wurde ich 1959 in Bielefeld.
Während der ganzen Zeit erfolgten Weiterbildungen bei namhaften, zeitgenössischen Künstler/innen wie in der Seidenmalerei Ute Patel-Missfeldt, oder beim Aquarell Manfred Höing, Bernhard Vogel, Martin Lutz, Andreas Gortan, Chien-Chung-Wei, Marc Folly, Igor Sava, Sergey Temerev, Joseph Zbukvic, Janine Gallizia u.a.